Santa Fe – Taos – Bandelier – Santa Fe

Mittwoch, 16. Mai 2012 – 22. Reisetag

Wir weichen heute von der Route 66 ab und fahren rund 70 Meilen durch das Tal des Rio Grande in Richtung Nordosten. Unser erstes Ziel ist:

Taos Pueblo

«Taos Pueblo» gehört seit 1982 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Siedlung liegt am Rio Pueblo, auch «Red Willow Creek» genannt. Ein Pueblo (mexikanisch: Dorf) ist eine in Adobe-Bauweise errichtete Siedlung. Die Bauten bestehen aus Adobe-Lehmziegeln, die mehrstöckig angelegt sind. Die oberen Stockwerke sind etwas zurückversetzt. Zum Aufstieg in die oberen Stockwerke dienen auch heute noch vorwiegend Leitern. Es wird gesagt, dass diese Siedlung seit über 1000 Jahren und damit am längsten durchgehend bewohnt war. Um die Mittagszeit kehren viele Männer mit ihren Achtzylinder Brückenwagen (von der Arbeit?) ins Zentrum zurück. Das ist schade, denn das stört das Ambiente und verbreitet ein verwirrendes Bild.

Zur Besichtigung müssen wir uns für eine «Guided Tour» entscheiden (oder draussen bleiben). Die Tourguide lässt zuerst recht lange auf sich warten, dann ist sie etwas langatmig und eher langweilig. Nichts für die Hunde im Pueblo, die sich nicht darum kümmern und ganz andere Interessen haben. Die Bewohner aber sind sehr religiös. Nur geben sie über ihre religiösen Überzeugungen und Praktiken keine Auskunft.  (Siehe auch Lebensweise, Kultur und Religion, deutsch). So darf auch nur ein relativ kleiner Teil des Pueblos besichtigt werden, wofür auch eine relativ hohe Eintrittsgebühr verlangt wird. An Feiertagen oder bei Todesfällen gar kurzfristig ist das Pueblo für Fremde nicht zugänglich. In den Häusern werden indianische Töpfereien, Schmucksachen, Textilien und auch Backwaren angeboten. Das Brot ist so gut, dass wir es noch während der Besichtigung vertilgen und ein zweites für den morgigen Lunch kaufen. Ein fotografisches Bijoux ist die «Church of Taos Pueblo», die aber nur von aussen fotografiert werden darf.

Taos

Eine ganze Künstlerkolonie und verschiedene Galerien sind hier zu Hause. Vergeblich suchen wir aber in Taos – ausserhalb des Pueblos – die bekannte Kirche, bis uns eine Galeriebesitzerin erklärt, dass diese sich etwa drei Meilen ausserhalb des Zentrums befindet; um es genau zu nehmen, in

Ranchos de Taos

Die «San Francisco de Asis Mission Church», wie sie richtig heisst, ist ganz einfach zu finden, wenn man weiss, dass man beim einzigen gelb blinkenden Signal im Ort abzweigen muss! Sie zählt wohl zu den am meisten bemalten und am häufigsten fotografierten Kirchen an der «High Road to Taos».

Bandelier

Auf der Rückfahrt nach Santa Fe besuchen wir das «Bandelier National Monument», eine Gedenkstätte und ein Naturschutzgebiet. , das als National Monument eingetragen ist. Ein Jahr vor unserem Besuch, im Jahre 2011 wurde es von einem grossen Feuer betroffen und war lange Zeit gänzlich gesperrt. Wir haben Glück und  sind auch vom Hochwasser verschont. So können wir auf dem einstündigen Rundgang auf dem Main Loop Trail vieles besichtigen. Nicht ungefährlich sind die Leitern! Silvia ist schwindelfrei. Sie wagt sich sogar hinauf in eine von Menschen erschaffene Felsnische.

Bandelier war im zweiten Weltkrieg schon einmal für mehrere Jahre für die Öffentlichkeit gesperrt. Einige Wissenschaftler eines Projektes aus dem nahe gelegenen Los Alamos National Laboratory lebten hier. In diesem Laboratorium wurde die erste Atombombe entwickelt. Für uns ein Grund, diesen Ort nicht zu besuchen.

Santa Fe

Auf dem Rückweg fotografieren wir noch die interessant bemalte «K’uuyemugeh Bridge», die wir uns aber nicht näher ansehen, da vor Schlangen, Elchen und „geilen“ Kröten entlang der Strassen und Überführungen gewarnt wird.

Zurück in Santa Fe essen wir wieder im gediegenen Restaurant im Hotel, am gleichen Tisch und vom gleichen Kellner bedient, der uns schmunzelnd nochmals die Avocado-Vorspeise am Tisch zubereitet. Wir bestellen aber nur noch ein einfaches Menü, das aber immer noch recht üppig ist. Na ja – in Santa Fe hätten wir ohne Probleme noch länger bleiben können. Die Stadt hat nicht nur kulinarisch viel zu bieten. Mit Kunst und Kultur könnte man sich hier noch lange beschäftigen. Ich sollte eigentlich noch Fotos hinunter laden und die Fotoausrüstung für den nächsten Tag vorbereiten, Mails schreiben und das Tracking-Gerät studieren. Ich bin aber viel zu müde. Die Reise ist schön und interessant, aber auch sehr anstrengend. Wir fahren ja fast jeden Tag eine Strecke von Zürich nach Genf und dies fast immer auf Nebenstrassen. Um 23.45 h ist Lichterlöschen, denn den Weckruf haben wir für sechs Uhr morgen bestellt.