Grants – Gallup

Samstag, 19. Mai 2012 – 25. Reisetag

Bei täglich mehreren Hundert Fotoaufnahmen ist es wichtig, diese jeden Tag von der Kamera auf das Notebook herunterzuladen. Mein neues Kartenlesegerät ihat einen Defekt und den Geist aufgegeben. Nach Albuquerque zurückzufahren macht keinen grossen Sinn. Da wir in den nächsten Tagen nur Übernachtungen ausserhalb von grösseren Städten auf dem Programm haben, werden wir dort wohl keine Fotogeschäfte finden. Nach Abklärungen im Web entscheiden wir uns, Richtung Gallup zu fahren, um dort Ersatz zu beschaffen.

Acoma Pueblo und El Malpais

Das sind zwei Side Trips, die wir in unserer Roadmap als Optionen für den Tag notiert hatten. Sie haben keinen direkten Zusammenhang mit der Route 66. Nach den Strapazen der letzten Tage und den Download-Problemen, verzichten wir darauf, heute einen dieser beiden Orte zu besuchen.
Acoma Pueblo ist ein Indianerreservat mit einer Arbeitslosenquote von gegen 40 %. Es geht fast nicht, ohne dass man im Reservat in Sky City – mit alkoholfreiem Casino – übernachtet. Das Pueblo liegt auf einem 111 Meter hohen Felsenberg. Hinauffahren darf man nur geführt in Gruppen. Der Einsatz von Kameras, die auch Filmaufnahmen machen können, ist verboten.
El Malpais – deutsch: schlechtes Land – ist ein Nationalmonument mit einem durch zerklüftete Lavaströme entstanden Landschaftsbild.
Aufruf an die Freunde unserer Website: Wenn Sie aus eigener Erfahrung etwas über diese beiden  Orten zu berichten wissen, würden wir uns über einen Gastbeitrag ausserordentlich freuen.

Grants

Grants begann als Eisenbahnstadt, als Verteiler für das Holz aus den nahen Bergen und später als Gemüsestadt. 1920-1950 wurde in diesem Gebiet Uran abgebaut. Die Stadt profitierte auch von der Route 66, was man den vielen Eindrücken zweifellos entnehmen kann. Einzelne Motels haben allerdings schon bessere Tage gesehen.

Milan – Prewitt – Thoreau

Wir fahren hier meistens auf der vierspurigen Route 66 und verzichten darauf, intensiv nach Überbleibseln alter Motels, Garagen und Trading Posts und allfälligen Überbleibseln der ältesten Route 66 zu suchen, weil wir hier nichts spezielles erwarten und weil in dieser Gegend von widerrechtlichem Betreten des Gebietes gewarnt wird. In Prewitt kommt man allerdings nicht an der Tomahawk Bar vorbei mit der pinken Fassade. In Thoreau ist im Red Mountain Market noch kein Betrieb. Erwähnt wird noch die daneben liegende Garage, eine vorfabrizierte Service Station, die zuerst 1931 in Gallup errichtet und in den 1930er Jahren hierhin verlegt wurde. Die halb zerfallene Tradng Post soll auf dem Mural einem fliegenden Falken zeigen. Wir glauben es. Die Landschaft mit den Hügeln im Hintergrund gefällt. Der Zugsverkehr wird intensiver.

Continental Divide

An diesem Ort, auf einer Höhe von 7,275 ft.  ist die Wasserscheide. Der Regen auf der linken Seite des Ortes fliesst in den Pazifik, alles Wasser auf der rechten Seite in den Atlantischen Ozean. Merkwürdig! Wir hatten doch schon in Cañoncito einen Marker mit 7,500 ft.? Wir grübeln nicht weiter, wer nun recht hat. Doch hier erklärt sich unser Unwohlsein. Wir realisieren, dass wir uns seit mehreren Tagen auf einer Höhe über 2000 m.ü.M. bewegen, eine grössere Anstrengung in den Tent Rocks hinter uns haben und alles mit viel Hamburgern, Sandwiches und Cola im Bauch! Die in die Jahre gekommene Reklametafel weist darauf hin, dass es hier früher eine «Whiting Bros Motel and Station» hatte.

Red Rock Park

In der Werbung wird dieses Gebiet als Kronjuwel der Parks um Gallup bezeichnet. Er dient als Camping-Platz und Ort für verschiedenartige Veranstaltungen. Bei einem kurzen Halt bewundern wir die beeindruckenden Felsformationen.

Railroad

Die Old Route 66 verläuft gegen Gallup entlang der Bahnlinie. Wir haben heute erstmals längere Güterzüge gesehen und nun hören wir, wie sie kurz hintereinander auf mehreren Geleisen vorbei donnern. Es scheint, als ob sie während der Nacht nicht mehr an jedem Übergang mehrmals ihre Sirenen laufen lassen müssen. Aber nicht jedes Geleise führt an ein Ziel. Es gibt solche, die enden unter einer Brücke an einem Zaun.

Gallup

In Gallup müssen wir feststellen, dass von drei Geschäften, die wir uns notiert hatten, zwei nicht mehr existierten. Ein Fotogeschäft soll es nicht mehr geben. Bei Radio Shack finden wir schliesslich zwei Kartenlesegeräte von Kodak. Diese Firma hat aber vor geraumer Zeit Konkurs gemacht. Die Geräte müssen aber noch verkauft werden. Sie lagerten wohl seit langem, auf den Verkauf wartend, denn im Hotel entnehmen wir der Beschreibung, dass die Kompatibilität bei Windows XP aufhört. Aber der Download funktioniert, langsamer als das alte, aber es läuft!

Unser Samstagmittagessen verschlingen wir im Veterans Park, wo verschiedene Kindergeburtstage gefeiert werden. Wir geniessen den Betrieb, sehen aber von Fotos ab, da die Mehrheit der Kinder indianischen Ursprung haben und es wohl nicht schätzen würden, von Fremden fotografiert zu werden. Am Nachmittag fotografieren wir die zahlreichen Neons an der Historic Route 66 und entdecken dabei einen «Muffler Man» auf dem Dach eines Autohandels. Dann wird noch Verpflegung eingekauft. Wir essen in unserem Zimmer im Days Inn. Wir werden Gallup morgen wieder verlassen und in ein paar Tagen nochmals hieher zurückkehren und dann nochmals berichten.