Palo Duro Canyon State Park

Sonntag, 13. Mai 2012 – 19. Reisetag

Der Palo Duro Canyon ist mit einer Länge von 193 km der zweitgrösste Canyon in den  Vereinigten Staaten. Wegen seiner Grösse und seinen vielfarbigen Gesteinsschichten wird er auch der Grand Canyon von Texas genannt. Von Amarillo bis zum Eingang sind es nur  ca. 40 Meilen. Und so beschliessen wir frühmorgens, von unserer Route abzuweichen um uns einen Eindruck zu verschaffen. Kurz vor acht Uhr sind wir das fünfte Fahrzeug, das auf die Öffnung des Parks wartet. Leider wird auch die Sonne erst viel später aufgehen. So haben wir leider etwas schwierige Lichtverhältnisse.

Es werden mehr als 30 Meilen Wander-, Rad und Reiwege angeboten. Dieses Angebot erstaunt doch etwas, wenn man dieses mit seiner Länge des Canyons vergleicht. Der grösste Teil des Parks scheint in Privatbesitz zu sein und nur der obere Teil des Canyons  wurde 1934 vom Staat Texas aufgekauft und später in einen State Park umgewandelt.

Man kann auf der Strasse, die als Rundkurs angelegt ist, ins Tal hinunterfahren. Leider kommt dort schon nach kurzer Zeit eine Absperrung, die uns zur Rückkehr zwingt.  Wir hätten  uns gerne den Lighthouse  Rock, einen dominierendem Felsen im Canyon etwas näher angesehen. Um diesem Felsen zu erreichen, müsste man aber mehrere Meilen hin-  und nachher wieder zurücklaufen und dabei bedeutende Höhenunterschiede bewältigen. Eine Expedition von mehreren Stunden ist uns doch etwas zu viel. Wir versuchen, ihn mit dem Tele –  bei misslichem Licht, ohne Stativ und von der falschen Seite – zu fotografieren. Aber auch die vielen farblich und geologisch unterschiedlichen Felsformationen sind interessant.  Höhepunkt ist das erste und gewaltige Hoodoo, dem wir auf unserer Fahrt begegnen.

Was sind Hoodoos?IMG_0997-1

Es sind für uns weder Unglücksbringer noch magische afroamerikanische Rituale, sondern geomorphologische Phänomene der Erdoberfläche. Hoodoos sind turmartig Gebilde aus Sedimentgesteinen, die durch Erosion geformt wurden.  Sie besitzen ein charakteristisches „Profil“, das heisst, der Umfang nimmt vom Fuss zur Spitze zu und wieder ab. Ursache für diese Gestalt ist der Aufbau  aus unterschiedlich harten Sedimentsschichten. Die Spitze besteht aus einer harten Schicht, welche die dünne Felsnadel vor Erosion von oben weitgehend schützt. Weil in den verschiedenen Schichten verschiedene Mineralien eingelagert sind, ändert sich auch die Farbe der Hoodoos mit der Höhe, meist zwischen weiss und verschiedenen Rottönen.

Wir werden auf unserer Reise noch weiteren Hoodoos begegnen, so im Brice Canyon, in den Tent Rocks und in der Ah-Shi-Sle-Pah Wilderness Area [später einfach Hoodoo bei Suche/search eingeben].

Das Visitor Center und die anderen Gebäude sind diskret in den Park eingefügt. Da das Center und alle Restaurants noch immer geschlossen sind, beschliessen wir  nach diesem,  wenn auch kurzen Besuch, mit doch recht interessanten Eindrücken den Pak zu verlassen und Richtung Amarillo zur  Route 66 zurückzukehren.

Gerne machen wir Interessierte auf ein offizielles Video der Park Ranger aufmerksam und ein zweites über den Texas Scenic Drive.

Die Bilder auf dieser Seite lassen sich zur Zeit nicht in voller Grösse ansehen. Bearbeitung erfolgt in den nächsten Tagen.