St Louis

Wir erreichen St Louis und das Millennium Hotel, wo wir einen ausgewählten Clubroom in der 23. Etage mit Arch View gebucht und bezahlt haben. Der Gepäckträger wollte uns aber in einem in den unterersten Stockwerken gelegenen Zimmer mit Ausblick auf den Mississippi verabschieden. Also – alles Gepäck gleich wieder aufladen und zurück zur Rezeption. Nun begleitet uns ein Sicherheitsmann hinauf. Ein Zimmer, das er uns zeigen will, ist besetzt! Das zweite ist ein Sitzungszimmer ohne Bett! Nochmals zurück zur Rezeption. Die freundliche Dame hat nun doch noch ein Zimmer gefunden mit „Arch View“,. allerdings nicht in den allerobersten Etagen. Gibt es diese Kategorie nicht mehr oder werden die besten Zimmer einfach an die zuerst eintreffenden Gäste verteilt oder an Gäste mit anderer Hautfarbe vergeben? Ich verzichte darauf, die Hautfarbe der Empfangsdame, deren Arroganz und deren Fähigkeiten zu beschreiben. Es wäre Rassismus.

Wie der Presse zu entnehmen war, wurde das 1968 gebaute 800-Zimmer-Hotel anfangs 2014 geschlossen. Die Zukunft des gesamten Gebäudekomplexes ist ungewiss. Mich wundert das eigentlich nicht, so schlecht, wie es geführt wurde!

Nach einem kleinen Essen spazieren wir zum Busch Stadion, das gleich hinter dem Parkhaus gegenüber dem Hotel liegt. Die Baseball «World Champions» St. Louis Cardinals spielen in einem Freundschaftsspiel gegen Pittsburgh. Die Gäste sind hoffnungslos unterlegen. Ein freundlicher Wächter erlaubt uns, hineinzugehen und das Spiel zu verfolgen, ohne dass wir noch Eintritt bezahlen müssen. Eine tolle Stimmung mit Feuerwerk, das den Sieg der Einheimischen ergänzt. Zwei junge Mädchen, die hinter uns sitzen, geben uns die wichtigsten Erklärungen zum Spiel.

Mittwoch, 2. Mai 2012 – 8. Reisetag

Strahlender Sonnenschein weckt uns bereits nach wenigen Stunden und lädt uns zu einem atemberaubenden Blick auf den der Stadt dominierenden Torbogen, den «Gateway Arch» und zu einen „Ruhetag“ ein. Wir lassen das Auto im Parkhaus. In nur fünf Minuten sind zu Fuss unten im «Arch». Dort kaufen wir zuerst noch den «America the beautiful Pass», eine Eintrittskarte für ein ganzes Jahr für alle US-National Parks. So erhalten wir sogar hier einen reduzierten Eintrittspreis.

Kein Anstehen, direkt zum Lift mit Videoeinführung und dann «mit dem Tram» in vier Minuten hinauf auf 192 m. In jeder Bogenhälfte hat es ein Tram. Diese bestehen aus acht kugelförmigen Kabinen die wie eine Perlenkette angeordnet sind, um die Krümmung des Bogens auszugleichen, damit die Passagiere stets gerade sitzen können. Die Spannweite des Bogens beträgt ebenfalls 192 m. Es ist sehr eng in dieser Kabine, aber oben herrscht kein Gedränge. Es ist eben auch hier noch nicht Saison!. Wir geniessen die traumhafte Aussicht auf die Stadt.

Danach ging es im Eilschritt zum Mississippi hinunter. Es reicht gerade noch für die einstündige Sightseeing Cruise um 12.00 h. Kein Vergleich mit der Skyline von Chicago, aber wir sehen den Arch nun wirklich von allen Seiten. Vorbei an intakter und teilweîse maroder Industriebetrieben, Brücken und neuen Objekten, an Clochards und ihren Kunstwerken.

Dann bummeln wir dem Fluss entlang zur Lewis & Clark Statue am Flussufer. Wieder hinauf ins Laclede, wo wir in einem Strassenrestaurant essen. Mittlerweile  ist es so warm, dass mir zwei Bier nicht mehr genügen! Ich trinke sogar das amerikanische Wasser, das ich so verabscheue. Es riecht aber für einmal nicht nach Chlor. Am Nachmittag suchen wir das Kunstwerk «Eros Bendato» von Igor Mioraj, das wir im wunderbaren Skulpturen-Park finden; „St. Louis‘ Citygarden sculpture park“. Der Herr, der uns im Visitor-Büro den Weg zeigt, glaubt dass es heute über 85° F (30° C) sei.

Es wird immer wärmer und wärmer. Aber an kühlender Erfrischung vorbei schaffen wir den Weg doch noch zur St. Louis Union Station. Das ist der ehemalige Hauptbahnhof der Stadt. Heute ein Shopping Center und ein Marriott Hotel.

Wir kämpfen uns langsam zurück ins Hotel. Das Nachtessen geniessen wir im 28. Stock unseres Hotels, im Drehrestaurant «Top of the Riverfront». Die St. Louis Cardinals spielen schon wieder. Es gehört offenbar dazu, dass sie immer dreimal hintereinander gegen den gleichen Gegner spielen. Bei vollem Stadion werden sie auch heute wieder gewinnen. Unser Kellner anerbot sich, eine Aufnahme von uns zu machen. Er habe die gleiche Kamera. Er hat gegen einhundert mal abgedrückt, sich aber die ganze Zeit um keinen Millimeter bewegt. Nun, er schien seine Freude zu haben. Irgendwann habe ich dann die zweite Kamera hevorgeholt, um ihn im Bild festzuhalten. Und damit geht unser «Ruhetag» zu Ende und wir verabschieden uns von St. Louis, einer schönen Stadt, die uns sehr gefallen hat. Wir sind auf unserem weiteren Weg auf de Route 66 durch Missouri.